GRÜNES LICHT FÜR GEMÜSE

Kiwi, Trauben, Gurken, Salat, Avocado, Erbsen, Spinat, ..alle haben sie etwas gemeinsam: die lebendige Farbe. Doch warum gerade grün und wieso sind diese Lebensmittel für uns so gut?

Ausschlaggebend für die Farbe ist Chlorophyll. (Chloros = grün, Phyllo = Blatt). Dieser Stoff kommt in Pflanzen, Algen vor und ermöglicht die Photosynthese. Bei diesem Prozess werden mit Hilfe von Sonnenenergie Wasser und Kohlendioxid in chemische Energie, hauptsächlich Kohlenhydrate – umgewandelt.

Chlorophyll hat eine ähnliche Struktur wie der eisenhaltige Blutfarbstoff Hämoglobin in unserem Körper. Dieser ist wichtig für den Sauerstofftransport der roten Blutkörperchen. So unterstützt uns das Pflanzenwunder bei der Blutbildung und dem Kampf gegen freie Radikale, welche für viele Entzündungen und z.B. auch den Alterungsprozess zuständig sind.

VITAMINPOWER AUS DER PFLANZE

Auch um ausreichend mit den wichtigen Nährstoffen versorgt zu werden lohnt es sich auf grüne Gemüse- und Obstsorten zurückzugreifen. Sie enthalten:

  • Vitamin C (fördert die Eisenaufnahme, Immunabwehr)
  • B-Vitamine (für den Stoffwechsel und das Nervensystem)
  • Vitamin K (Knochenbildung und Blutgerinnung)
  • Eisen, Magnesium und Folsäure (Sauerstoff, Eiweißstoffwechsel)
  • Kalzium, Kalium, Mangan (Knochen, Herz, Muskeln & Nerven)

Antioxidantien

Grüne Pflanzen enthalten Lutein, dieses Pigment kommt auch im Auge vor & fördern das Sehvermögen. Luteolin findet man z.B. in Stangensellerie und grüner Paprika und reduziert entzündliche Prozesse im zentralen Nervensystem. Polyphenoleund Carotinoide sind Antioxidantien und werden auch Radikalfänger genannt. Einige Polyphenole wirken als Schutzstoffe vor Entstehung der Arteriosklerose. In frisch geerntetem Obst und Gemüse ist der Polyphenolgehalt am höchsten, wird aber im Laufe der Zeit und z.B. durch das Entfernen der Schale reduziert.

Flavonoide sind für die Farbgebung der Pflanzen verantwortlich, schützen sie vor schädlichen Umwelteinflüssen und können einen positiven Einfluss auf die Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sowie Thrombosen haben.

 

GRÜNE SCHLANKMACHER

Grüne Gemüse enthalten wenig Kalorien, dafür viele Ballaststoffe. Vor allem in Kohl, Brokkoli, Rosenkohl. Ballaststoffe fördern die Verdauung und sättigen auf eine gesunde Weise ohne den Körper zu belasten.

Stärkt das Gehirn

Spinat oder Kohl wurden in verschiedenen Studien mit positiven Effekten für die Gehirnleistung in Zusammenhang gebracht. So sollen sie bei der Vorbeugung von Alzheimer oder Demenz helfen.

Gut für den Darm & Leber

Die Bitterstoffe in Artischocken, Rauke, Endivien oder grünen Kräutern unterstützen unser Hauptengiftungsorgan: die Leber. Sie unterstützen auch die Darmgesundheit durch eine Regulierung des Säure-Basen Haushalts. (Chlorophyll = basisches Lebensmittel).

Nachfolgend ein kleiner Auszug der grünen Pflanzen aus der Küche:

Artischocke:

Sie gehört zur Familie der Korbblütler und stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum.
Zu den Hauptanbaugebieten gehören Italien, Spanien, Frankreich, die Türkei und Israel.Sie wird seit Jahrhunderten auch als Heilpflanze geschätzt. Artischocken senken hohe Blutfettwerte, vor allem Triglyzeride und fördern durch die gallentreibende Wirkung die Ausscheidung von Cholesterin. Sie beinhalten Flavone, Carotin, Vitamin B, C und E, Kalzium, Kalium Magnesium.

Grüne Salate:

Dazu gehören u.a. Kopf- und Feldsalate, Endivie, Radicchio, Löwenzahn, Rucola.  Salate werden weltweit, in Europa ganzjährig vor allem in Italien und Spanien angebaut. Sie bestehen hauptsächlich aus Wasser, jedoch zusätzlich enthalten sie hochwertiges Eiweiß, viele Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Da Salat pro 100g nur 17 Kalorien besitzt, ist er zur Vorbeugung von Adipositas, bzw. Diabetes ideal, senkt den Blutdruck und stärkt den Herzmuskel. Löwenzahn z.B. enthält zusätzlich noch Inulin und Cholin, welche cholesterinsenkende und gefäßstärkende Wirkungen haben.

Kohlgemüse:

Der grüne krause Kohl wurde bereits im 3. Jhdt. v. Chr. in Griechenland und Italien kultiviert. Auch Markstammkohl und Kohlrabi entstammen höchstwahrscheinlich aus Italien. Den festen Kopfkohl, bei uns als Kraut bezeichnet wird findet man erst in den Kräuterbüchern der mitteleuropäischen Botaniker. Zum Kohlgemüse zählt man Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl, Weisskohl uvm. Fast alle Kohlarten enthalten kaum Fett, etwas Eiweiß und Kohlenhydrate aber Vitamin A, bzw. Carotin, Folsäure und B-Vitamine.

Basilikum:

Basilikum ist das sog. Königskraut und hat einen sehr breiten Aromafächer. Die Blütezeit ist von Ende Juni bis Anfang September und es kann auch zuhause als Topfpflanze kultiviert werden.

Basilikum gehört zu den typischen mediterranen Kräutern und zur italienische Küche.
Als Quelle für Vitamin K, Calcium, Eisen und Betacarotin lindert es Entzündungen, baut Stress ab und beruhigt den Magen. Basilikum enthält Provitamin A, Beta-Carotin und Magnesium, was für Herz-Kreislauf-System förderlich ist. Außerdem ist Vitamin K enthalten, das das Knochenwachstum und die Blutgerinnung bessern kann.

Gurken:

Sie gehören zu den Gemüsesorten mit den wenigsten Kalorien. Die Mineralstoffe und Vitamine sind vor allem in der Schale, weshalb man am besten unbehandelte Exemplare kaufen sollte und diese mitessen. Sie senkt laut Forschungen den Blutzucker und wirkt entwässernd bei geschwollenen Beinen.

Grünes Gemüse und Obst in den Wochenplan einzubauen hört sich zuerst etwas kompliziert an. Wenn man jedoch auf Smoothies zum Frühstück, Salate und Gemüse als Beilage, sowie z.B. Äpfel und Trauben für den Nachmittagssnack im Büroachtet, darf man ruhigen Gewissens  sein, etwas Positives für seine Gesundheit getan zu haben.

Quellen: Campbell Biologie Pearson Verlag, 2. Ausgabe 2016

The Mind Diet, Martha Clare Morris, Sc.D./Rush University Medical Center https://www.sciencedaily.com/releases/2015/03/150330112227.htm

Münzing-Ruef Ingeborg, Kursbuch gesunde Ernährung, Heyne Verlag, 17. Auflage 2013